DIE BEDEUTUNG DER FOTOGRAFIE IN IHRER IMMOBILIENANZEIGEN,TEIL I

Im Zeitalter des Internet ist der Wert der Fotografie im Immobilienbereich offensichtlich – jedes Inserat beinhaltet Bilder und sie sind auch das Erste, was sich ein Interessent anschaut. Ich denke nicht, dass das jemand in Frage stellt. Wie ein online-Partnervermittlungsprofil ohne Fotos wird eine Anzeige ohne Bilder einfach übersehen – sogar eine Photoshop-Fantasie ist vielleicht einer Leerstelle des unpersönlichen grauen Feldes vorzuziehen.

Eine Studie, die Wall Street Journal1 im Vorjahr berichtet hat, welche die Präferenzen von Käufern beim online-Inseratlesen begutachtete, zeigt, dass das Wichtigste bei einer Anzeige das allererste Bild ist - 95% der Nutzer haben es sich zuerst insgesamt 20 Sekunden lang angeschaut. Diese Studie ergab auch, dass “beim Anschauen einer online-Immobilienanzeige, verbringen die Hauskäufer ca. 60% Ihrer Zeit mit den Fotos, 20% mit der Objektbeschreibung und 20% mit der Bemerkungen-Rubrik des Maklers”.

Der Bedarf an Fotografie ist also eindeutig. Was weniger offensichtlich zu sein scheint ist der Bedarf an qualitativen Fotos. Die Anzahl der Inseratenfotos, welche dunkle Keller, wie von Dieben ausgeraubte Häuser u.s.w. zeigen ist erstaunlich. Es gibt sogar der Gräuel mangelhafter Immobilienfotografie gewidmete Webseiten – Ihnen ist vielleicht die letzte Nachricht bekannt – es handelt sich um einen Mann, welcher sich zufällig nackt auf den Verkaufsfotos seines Hauses befand.

Natürlich könnte ich als professioneller Immobilienfotograf eine unausgewogene Meinung dies bezüglich äussern. Aber bei all dem umgebenden Marketing –es werden eigentlich nur die besten Fotos in den Werbekampagnen der wichtigsten Marken angezeigt! Der Wert der guten Fotografie ist offensichtlich von ihnen geschätzt. Mit den Objekten, die man vermarktet, werden nicht einfach Kartoffeln oder Sauerkraut verkauft – man verhandelt Träume. Und solange der Fotograf eine gute, aufrichtige Arbeit leistet, kann jeder davon profitieren: der Verkäufer, wessen Immobilie von ihrer besten Seite gezeigt wird, der Käufer, welcher sich einen Raum schon vor der Besichtigung gut vorstellen kann und der Immobilienmakler, welcher einen schnelleren und günstigeren Verkauf tätigen kann (wie schon andere Studien, z.B. Redfin’s2 berichtet haben).

Ein weiterer Vorteil für den Immobilienmakler, welcher gute Fotografie gebraucht, ist dass diese den Interessenten die Professionalität und Ernsthaftigkeit seiner Vermarktungsstrategie belegt.

Die Rubrik der nächsten Woche wird über mehrere einfachen Tipps berichten, welche man zwecks einer beträchtlichen Verbesserung der Immo-Anzeigen benutzen kann.


Vor und nach den Fotoaufnahmen in einer Studio-Wohnung; da wird der Unterschied zwischen einer Momentaufnahme und einem Foto, das mittels einiger in dieser Serie berichteten Hinweisen aufgenommen wird.

Hunter Robertson ist ein Genfer Fotograf, Fachrichtung Immobilienbereich, Innen- und Architekturfotografie - www.hrphotographie.com

1.http://online.wsj.com/news/articles/SB10001424127887324077704578360750949646798
2.http://www.redfin.com/research/reports/special-reports/2013/professional-photos-2013.html#.VA9MrlYqqkL

©2014 Hunter Robertson